Fachbereich Orthopädie

Medizinische und therapeutische Behandlung von orthopädischen Erkrankungen

Patientenforum Orthopädie am 14. Mai

Der menschliche Körper ist ein komplexer Bewegungsapparat, bestehend aus rund 200 Knochen, Gelenken, Sehnen und Muskeln. Die Orthopädie ist ein medizinisches Fachgebiet, was sich mit der Diagnostik, Behandlung und Therapie von Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen des Bewegungsapparates befasst. Einfach erklärt: Die Orthopädie hilft Menschen, ihre Mobilität zu erhalten oder wiederzuerlangen, ganz gleich, ob durch konservative Verfahren oder operative Eingriffe.

Zu den typischen Krankheitsbildern in der Orthopädie zählen unter anderem Bandscheibenvorfälle, Kreuzband- oder Sehnenrisse sowie Knochenbrüche. Die Übergänge zur Unfallchirurgie oder Sportmedizin sind dabei oft fließend.

In den Kliniken für Orthopädie der St. Augustinus Gruppe erhalten Patientinnen und Patienten eine individuell abgestimmte Versorgung auf höchstem medizinischen Niveau. Von der ersten Diagnostik bis zur weiterführenden orthopädischen Reha oder Therapie stehen ihnen erfahrene Orthopädinnen und Orthopäden zur Seite.

Definition: Was ist Orthopädie?

Die Orthopädie ist laut Definition ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Erkennung, Behandlung und Therapie von Erkrankungen, Fehlbildungen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates befasst. Dazu zählen unter anderem Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder, Nerven, Gefäße und Schleimbeutel.

Orthopädinnen und Orthopäden helfen dabei, die Beweglichkeit ihrer Patientinnen und Patienten zu erhalten oder wiederherzustellen – bei chronischen Beschwerden ebenso wie nach Unfällen. In vielen Fällen überschneiden sich die Aufgaben der Orthopädie mit denen der Unfallchirurgie, etwa bei Verletzungen von Schulter, Wirbelsäule oder Knie.

Ziel ist es stets, die Lebensqualität zu bewahren und eine Einschränkung der Mobilität gezielt zu verhindern. Die Orthopädie spielt damit eine zentrale Rolle in der modernen medizinischen Versorgung.

Eine Mitarbeiterin der Orthopädie untersucht einen Patienten.

Wie werden orthopädische Erkrankungen diagnostiziert?

Neben der Anamnese und der körperlichen Untersuchung, finden in der Orthopädie weitere diagnostische Verfahren Anwendung: Ultraschall, Röntgenaufnahmen, CT, MRT, Skelettszintigrafie sowie 3D-Wirbelsäulenvermessung, Muskeloberflächenmessung, Laboruntersuchungen und Knochendichtemessung.

Eine Mitarbeiterin der Orthopädie bereitet eine CT-Untersuchung für eine Patientin vor.

Untersuchung und Therapie orthopädischer Erkrankungen

Die Orthopädie behandelt unterschiedliche Krankheitsbilder. Allerdings sind orthopädische Krankheiten immer mit dem Bewegungsapparat verbunden. Diese können sowohl mit nicht-operativen Verfahren als auch mit Maßnahmen aus der orthopädischen Chirurgie behandelt werden, je nach Ursache und Schweregrad.

Patientinnen und Patienten können von akuten oder chronischen orthopädischen Erkrankungen betroffen sein, wie z. B. Arthrose, Knochenbrüche, Rückenschmerzen oder Verletzungen der Sehnen und Muskeln.

Ein Facharzt der Orthopädie untersucht das Knie eines Patienten.

Arthrose

Arthrose ist die häufigste Erkrankung der Gelenke und entsteht durch den Verschleiß der Knorpelschicht. Dadurch kommt es zu Knochenveränderungen, Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit. Das Gelenk entzündet sich und schwillt an.

Häufig sind Knie und Hüfte betroffen, aber auch Schulter oder Sprunggelenk. Als medizinisches Fachgebiet bietet die Orthopädie vielfältige Optionen zur Behandlung. In der St. Augustinus Gruppe verfolgen wir eine ganzheitliche orthopädische Therapie mit konservativen Methoden, minimalinvasiven Eingriffen oder operativem Gelenkersatz abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten.

Bänderriss

Ein Bänderriss ist eine typische orthopädische Erkrankung am Sprunggelenk, oft verursacht durch Umknicken oder Sportunfälle. Reißen die Bänder, fehlt dem Gelenk die nötige Stabilität – starke Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen sind die Folge. In der Regel erfolgt die Therapie konservativ, da viele Bänderrisse ohne Operation ausheilen. Bei schwereren Fällen kann jedoch eine unfallchirurgische Versorgung notwendig sein. 

Die Fachkräfte der St. Augustinus Gruppe vereinen in den Kliniken für Orthopädie aktuelles Wissen mit Erfahrung – so sichern sie eine individuelle und qualitativ hochwertige Behandlung im Fachgebiet Orthopädie und Unfallchirurgie.

Hallux valgus

Der Hallux valgus ist eine häufige Fehlbildung im Bereich der Orthopädie. Die schmerzhafte Fehlstellung des großen Zehs beeinträchtigt die Mobilität und kann die gesamte Statik des Bewegungsapparates verändern. Zunächst erfolgt die orthopädische Therapie meist konservativ, z. B. mit Einlagen, speziellen Schuhen oder Physiotherapie. Bei ausgeprägten Verläufen sind medizinische Eingriffe notwendig.

Das Fußzentrum am Johanna Etienne Krankenhaus ist auf dieses Fachgebiet spezialisiert und seit Anfang 2018 zertifiziert. Patientinnen und Patienten profitieren dort von einer gezielten, leitliniengerechten Versorgung auf hohem Niveau.

Hexenschuss

Ein Hexenschuss, medizinisch auch Lumbago genannt, verursacht plötzlich auftretende, stechende Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule. Häufig sind blockierte Wirbelgelenke oder Muskelverspannungen die Ursache.

Im Fachgebiet Orthopädie erfolgt die Behandlung meist konservativ, etwa mit physiotherapeutischen Übungen, Wärme oder schmerzlindernden Medikamenten.

Ischias

Beim Ischias handelt es sich um eine Reizung oder Schädigung des Ischiasnervs, die meist in stechenden Schmerzen bis ins Bein resultiert. Orthopädinnen und Orthopäden sprechen in diesem Fall von einer Ischialgie, die auch mit Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen einhergehen kann.

Zu den Ursachen zählen Bandscheibenvorfälle, Entzündungen, Rheuma oder Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule. Im Fachgebiet Orthopädie erfolgt die Behandlung in der Regel konservativ. Nur selten ist ein medizinischer Eingriff erforderlich. Die orthopädische Therapie zielt darauf, den Bewegungsapparat zu stabilisieren und die Beschwerden nachhaltig zu lindern.

Knochennekrose

Die Knochennekrose – medizinisch Osteonekrose – beschreibt das Absterben von Knochenzellen durch mangelnde Durchblutung. Die Ursachen sind vielfältig: Frakturen, Traumata oder Überlastungen können diese orthopädische Erkrankung auslösen.

Je nach Ausprägung setzen Orthopädinnen und Orthopäden auf unterschiedliche Formen der Behandlung. Neben konservativen Methoden können auch operative medizinische Eingriffe notwendig sein. Ziel der orthopädischen Therapie ist es, den Bewegungsapparat funktionsfähig zu halten und Komplikationen wie Knochenbrüche zu vermeiden. In fortgeschrittenen Fällen kann ein Gelenkersatz die bestmögliche Versorgung sichern.

Osteoporose

 

Die Osteoporose, umgangssprachlich auch Knochenschwund genannt, zählt zu den häufigen orthopädischen Erkrankungen. Sie entsteht, wenn der Kalziumgehalt im Knochen sinkt, was ihn porös und bruchanfällig macht. Ursachen können hormonelle Veränderungen oder eine unausgewogene Ernährung sein.

Je nach Ausprägung verordnen Orthopädinnen und Orthopäden eine medikamentöse Therapie in Kombination mit gezielter Schmerzbehandlung. In einzelnen Fällen kann auch ein operativer Eingriff erforderlich sein, um die Stabilität des Bewegungsapparates zu verbessern und Frakturen vorzubeugen.

Verstauchungen

Der medizinische Begriff für eine Verstauchung lautet Distorsion. Sie zählt zu den häufigsten schmerzhaften Sportverletzungen. Ausgelöst wird sie durch eine plötzliche Überdehnung von Bändern, Muskeln oder der Gelenkkapsel. Die Folge sind Schwellungen, Einblutungen oder kleine Risse.

Orthopädinnen und Orthopäden sowie Sportmedizinerinnen und Sportmediziner prüfen, ob zusätzlich ein Bänderriss oder Knochenbruch vorliegt. Bei einer reinen Distorsion erfolgt die Behandlung konservativ – etwa mithilfe einer Orthese. Die orthopädische Therapie zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, das Gelenk zu stabilisieren und eine rasche Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen.

Welche Behandlungen werden bei orthopädischen Krankheitsbildern angewendet?

Die orthopädische Behandlung ist abhängig von der jeweiligen Erkrankung. Je nachdem, ob eine Orthopädin oder ein Orthopäde Wirbelsäule, Schulter oder Fuß einer Patientin oder eines Patienten behandelt, kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz. Dabei werden konservative und operative Maßnahmen unterschieden: Abhängig von der orthopädischen Krankheit ist eine Behandlung mit Medikamenten oder Physiotherapie ausreichend, in anderen Fällen verschafft eine Operation Linderung.

Konservative Therapien

In der Orthopädie bezeichnet der Begriff konservative Therapie alle Behandlungsformen, die ohne chirurgischen Eingriff auskommen. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Funktion des Bewegungsapparates zu verbessern und eine Operation möglichst zu vermeiden.

Zu den typischen Maßnahmen zählen unter anderem Physiotherapie, orthopädische Hilfsmittel wie Einlagen oder Orthesen sowie medikamentöse Schmerzbehandlungen. Welche Therapieform angewendet wird, entscheiden Orthopädinnen und Orthopäden individuell, abhängig von der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten.

Operative Therapien

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kommen in der Orthopädie auch operative Therapien zum Einsatz. Diese gezielten medizinischen Eingriffe verfolgen das Ziel, Funktionseinschränkungen dauerhaft zu beheben und Schmerzen nachhaltig zu lindern.

Häufige Eingriffe sind etwa der Gelenkersatz bei Arthrose, die Stabilisierung von Knochenbrüchen oder die Korrektur von Fehlstellungen. Die Auswahl der geeigneten Methode erfolgt individuell und orientiert sich an der Erkrankung sowie den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten. Dank moderner OP-Technik und interdisziplinärer Zusammenarbeit ist eine sichere und nachhaltige Versorgung des Bewegungsapparates gewährleistet.

Das Leistungsspektrum der Orthopädie

Die Orthopädie umfasst verschiedene Schwerpunkte – allen voran die Unfallchirurgie und die Sportmedizin. Auch spezialisierte Bereiche wie die Versorgung komplexer Gelenkerkrankungen oder die Wirbelsäulentherapie und orthopädische Rehabilitation gehören dazu. In den Einrichtungen der St. Augustinus Gruppe liegt ein besonderer Fokus auf der Wirbelsäulentherapie und der Behandlung chronischer Beschwerden des Bewegungsapparates.

Erfahrene Orthopädinnen und Orthopäden sowie qualifiziertes medizinisches Fachpersonal sichern eine umfassende Versorgung – individuell abgestimmt auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten.

Unsere Spezialgebiete im Überblick

Ein Arzt sowie das medizinische Team der Orthopädie nehmen eine Operation an einem Patienten vor.

Unfallchirurgie

Die Unfallchirurgie ist ein spezialisiertes Teilgebiet der Orthopädie und konzentriert sich auf die schnelle Behandlung von Brüchen, Gelenkverletzungen und Weichteilschäden – insbesondere nach Sportunfällen oder akuten Traumata. Ziel ist eine schnelle Remobilisation und die möglichst zügige Rückkehr in den Alltag.

Für die umfassende Versorgung sorgt ein interdisziplinäres Team aus Unfallchirurginnen und Unfallchirurgen, Internistinnen und Internisten, Pflegekräften sowie therapeutischen Mitarbeitenden.

Die Kliniken der St. Augustinus Gruppe sind zur Behandlung von Arbeits- und Wegeunfällen berufsgenossenschaftlich zugelassen – so ist auch im Notfall eine sichere und qualifizierte medizinische Versorgung von Knochen, Gelenken und Weichteilen gewährleistet.

Ein Mitarbeiter der Orthopädie bei einer Untersuchung des Knies.

Sportmedizin

Die Sportmedizin ist einfach erklärt ein spezialisiertes Teilgebiet der Orthopädie. Sie befasst sich mit der Diagnostik und Therapie von Sportverletzungen sowie Überlastungsschäden, die bei sportlicher Aktivität entstehen.

Auch bei chronischen Schmerzen an Hüfte, Schulter, Knie oder Wirbelsäule sind Orthopädinnen und Orthopäden zuständig und verfolgen das Ziel, die Patientinnen und Patienten möglichst schnell wieder in Bewegung und zurück in den Sport zu bringen.

Die Sportmedizin greift dabei auch auf moderne Methoden der Chirurgie zurück. Ein besonderer Schwerpunkt der St. Augustinus Gruppe liegt auf minimal-invasiven Operationen, etwa mit arthroskopischen Techniken, bei denen Gelenkschäden gezielt behoben werden, ohne das umliegende Gewebe großflächig zu öffnen. Das Johanna Etienne Krankenhaus ist hierfür europaweit als Ausbildungszentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie zertifiziert.

Ein Arzt der Orthopädie erklärt etwas an einem Skelett-Modell der Wirbelsäule.

Wirbelsäulenchirurgie

In der Wirbelsäulenchirurgie werden Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule operativ behandelt, wenn konservative Therapien keine ausreichende Wirkung zeigen. Dabei kommen moderne und möglichst schonende medizinische Eingriffe zum Einsatz, die individuell auf die Situation der Patientinnen und Patienten abgestimmt werden.

Das Fachpersonal der St. Augustinus Gruppe begleitet den gesamten Prozess: von der präzisen Diagnostik über den Eingriff bis zur strukturierten Nachsorge. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Lebensqualität dauerhaft zu sichern.

Kliniken und Krankenhäuser der St. Augustinus Gruppe mit Schwerpunkt Orthopädie

Zu sehen ist das Krankenhaus Neuwerk in Mönchengladbach.

Mönchengladbach

Zum Krankenhaus Neuwerk

Das Bild zeigt die Niederrhein Klinik von außen.

Korschenbroich

Zur Niederrhein Klinik

Neuss

Zum MVZ am Johanna Etienne Krankenhaus


Wir beantworten Ihre Fragen zum Fachbereich Orthopädie

FAQ

Was genau sind die Aufgaben eines Orthopäden?

Orthopädinnen und Orthopäden sind auf die Diagnose, Behandlung und Therapie von Erkrankungen, Fehlstellungen und Verletzungen des Bewegungsapparates spezialisiert. Dazu zählen unter anderem Knochen, Gelenke, Muskeln, Sehnen und die Wirbelsäule.

Zu den Aufgaben gehören:

  • die konservative oder operative Versorgung orthopädischer Erkrankungen
  • die Planung individueller Therapiekonzepte
  • die Nachsorge und Prävention chronischer Beschwerden
  • die Unterstützung bei der Wiederherstellung der Beweglichkeit

Wie läuft eine orthopädische Untersuchung ab?

Ein Besuch bei der Orthopädin oder dem Orthopäden ist immer dann ratsam, wenn Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen im Bereich des Bewegungsapparates auftreten. Dazu zählen Beschwerden an Gelenken, Muskeln, Bändern, Sehnen oder der Wirbelsäule – sei es akut nach einem Unfall oder im Rahmen chronischer Erkrankungen.

Auch bei anhaltender Überlastung, Fehlstellungen oder dem Verdacht auf Knochenschwund sollte eine orthopädische Untersuchung erfolgen, um die passende Therapie frühzeitig einzuleiten.

Wann sollte man einen Orthopäden aufsuchen?

Grundsätzlich empfiehlt sich eine orthopädische Untersuchung, wenn Sie Schmerzen am Bewegungsapparat haben. Das können beispielsweise Schmerzen in den Gelenken, den Muskeln oder an den Bändern und Sehnen sein.

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